Projektart: Szenografie Entwurf
Standort: Töpferplatz, Stuttgart
Zeitraum: April 2020 - Juli 2020
Psychische Erkrankungen sind noch immer Tabuthemen in unserer Gesellschaft, obwohl zunehmend mehr Menschen davon betroffen sind.
Am Töpferplatz in Stuttgart entstand ein Entwurf für eine Ausstellung zum Thema Bipolare Störung, die den Besuchern einen Einblick in die Erlebenswelt eines erkrankten Menschen geben kann. Die Informationen und die persönlichen Eindrücke der Besucher laden zum gesellschaftlichen Diskurs ein und sensibilisieren die Besucher für psychische Erkrankungen, wie die Bipolare Störung.
Das Grundelement der Ausstellung ist ein Labyrinth, durch das der Besucher seinen eigenen Weg findet. Auf dem Weg durch die Gänge durchläuft er verschiedene Episoden der Krankheit und kann emotional in die Erlebenswelt eines Betroffenen eintreten. Da es zwei Zugänge zur Ausstellungsfläche gibt und auch keinen vorgegebenen Weg, können einige Bereiche durchaus mehrmals durchlaufen werden. Dies verdeutlicht den schubweisen und wiederkehrenden Verlauf einer bipolaren Störung.
Die Abschnitte, welche depressive Stimmungslagen repräsentieren, ermöglichen durch ihre dunkle Farbgebung und eindrücklichen Zitate und Exponate von Patienten einen nicht nur informativen, sondern vor allem emotionalen Einblick in die Krankheit. Die manischen Bereiche dagegen erscheinen sehr hell und bunt. Auch hier finden sich Zitate und Informationen um den Besucher noch mehr in das Thema eintauchen zu lassen.
Direkt im Eingangsbereich der Ausstellung, sowie zwischen den verschiedenen Bereichen finden sich die Informationszonen, in denen der Besucher das nötige Hintergrundwissen, Fallzahlen und Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige findet. Durch die Innenstadtlage des Gebäudes und die Fassadengestaltung des Ausstellungsraumes werden auch die Passanten in der Fußgängerzone auf die Ausstellung aufmerksam gemacht.